Hier findet Ihr die Nähanleitung zur Strampel- oder Pumplatzhose Ninio. Die Anleitung funktioniert wie ein Wiki: Alle unterstrichenen Begriffe können angeklickt werden und man gelangt zu weiteren Erklärungen und Tutorials.
Lade Dir zunächst hier das Schnittmuster kostenlos herunter, drucke es auf Originalgröße aus und klebe es an den Schnitt- und Klebekanten zusammen.
Anschließend kannst Du Dir die gewünschte Größe auf Seidenpapier abpausen oder gleich aus dem Schnittbogen ausschneiden.
Jedes Kind ist einzigartig! Dies zeigt sich auch im Körperbau.
So variiert die Oberkörperlänge innerhalb einer Konfektionsgröße teilweise um mehr als 10cm.
Um sicher zu gehen, dass Ninio in Länge und Weite gut sitzt, liegt diesem Schnittmuster ein Maßgrößensystem zugrunde.
Hier erfährst Du alles über das Größensystem.
Mithilfe einer übersichtlichen Maßtabelle kannst Du bequem zur passenden Größe finden.
Einen Notizzettel, um die individuellen Maße zu notieren, kannst Du hier herunterladen und ausdrucken.
Und wenn ich das Kind nicht vermessen kann?
Es kann passieren, dass der zukünftige Träger des Kleidungsstück nicht vermessen werden kann, weil er entweder noch in seinem Bauchgehäuse wohnt, andernorts weilt oder das Nähwerk ein
Überraschungsgeschenk werden soll.
Für den Fall findest Du hier Angaben zu Durschschnittswerten, die
bereits ausgiebig getestet und für passend empfunden wurden.
Beachte aber, dass hier "Ausreißer" mit stark abweichenden Körpermaßen (z.B. sehr dickes Bäuchlein oder besonders langer Oberkörper) nicht berücksichtigt werden konnten.
Stofflich ist Ninio sowohl auf dehnbare, als auch auf nicht-dehnbare Materialien ausgelegt. So eignen sich v.a. Sweat-, Jersey- oder andere gestrickte Stoffe, aber auch (z.B. Baumwoll-) Webware, Hauptsache bequem!
Hinweis: Sehr labberige Stoffe, wie z.B. alte T-Shirts oder viele Musselin-Sorten sollten mit einem dünnen , aber nicht-dehnbarem Vlies verstärkt werden, da sie sich sonst spätestens beim Absteppen verziehen können.
Der Schnitt beinhaltet neben der Außenhose auch einen Beleg des Brust- und Rückenteils, wofür ich einen eher dünnen Stoff wie Jerseystoff empfehle.
Für die Beinabschlüsse wird Bündchenstoff benötigt und die Träger der Hose werden mit Knöpfen oder Druckknöpfen verschlossen. Im Rückenteil der Hose wird ein Stück Gummiband (0,5-1cm breit) eingenäht.
Wer mit dünnen elastischen Stoffen arbeitet (z.B. Jersey) sollte die Trägerenden sowie die Knopf-Postionen am Latz mit Gewebeinlage (z.B. Vliesofix H250) verstärken, damit später nichts ausreißt.
Beim Zuschneiden der Hosenteile aus Stoff, muss an allen Kanten eine Nahtzugabe gegeben werden.
Die Nahtzugabe beträgt normalerweise zwischen 0,7 cm und 1cm. Wichtig ist, dass Du deine Naht später unabhängig von der Breite der Nahtzugabe genau auf die Nahtlinie (= Kante des Papierschnittes) setzen kannst. Wähle also eine Nahtzugabe, mit der Dir dies bequem möglich ist.
Lege jeweils beide Teile von Vorder- und Hinterhose rechts auf rechts zusammen und schließe die Bund- und Gesäßnaht.
Dann werden Vorder- und Hinterhose rechts auf rechts übereinander gelegt und die Seitennähte geschlossen.
Für eine Hose ohne Knopfleiste im Schritt wird nun die Schrittnaht in einem Rutsch zugenäht.
Wer die Hose später im Schritt zum Wickeln öffnen möchte, näht nun die Schrittknopfleiste ein.
Bringe nun die Bündchen an den Hosenbeinen an.
Wie man ein Bündchen annäht, erfährst Du hier: *klick*
Berechnet werden die Bündchen nach der Bündchenformel. Je nachdem, wie schlank die Beine des Kindes sind, müssen die Bündchen etwas stärker gedehnt werden als üblich.
Wer die Hose als Geschenk näht, kann den Umfang des Beinausschnittes der zusammengenähten Hose als Richtwert [U] zur Berechnung verwenden.
Die fertige Höhe sollte 4-6cm betragen, bzw. 8-12cm, wenn man umklappbare Mitwachs-Bündchen nähen möchte.
Nimm das Rückenteil aus Innenstoff (= hinterer Beleg) und lege es mit der linken Seite nach oben vor Dich hin.
An der unteren Kante, gerade an der Grenze Nahtlinie/Nahtzugabe wird das Gummiband angebracht.
Dehne das Gummiband dazu auf die Länge der Unterkante des hinteren Belegs und steppe es mit einem Zick-Zack-Stich über die gesamte Länge fest.
Nach dem Annähen des Gummibandes kräuselt sich die Unterkante des hinteren Belegs zusammen.
Lege jeweils Latz und Rückenteil von Außenhose und Innenhose (Beleg) rechts auf rechts aufeinander und schließe die Seitenkanten.
Beim Beleg (Innenteil) sieht das etwas unförmig aus, da die hintere Unterkante ja eingekräuselt ist.
Trotzdem werden die beiden Seitenkanten Kante auf Kante zusammengenäht und dabei die beiden Gummi-Enden in der Naht fixiert.
Schiebe den Beleg rechts auf rechts in das äußere Oberteil, sodass sich die schönen Stoffseiten berühren und Latz sowie Rückenteil deckungsgleich übereinander liegen.
Anschließend wird die gesamte Oberkante in einer Runde um Latz und Träger zusammengenäht.
Schneide die Nahtzugaben in den Rundungen der Trägerenden zurück.
Dann wird das Oberteil auf rechts gewendet, die Nahtkante schön ausgeformt und gebügelt und von der rechten Seite knappkantig abgesteppt.
Lege beide Hosenteile so vor Dich hin, wie sie später zusammengesetzt aussehen sollen (linke Abbildung).
Stülpe dann das Oberteil so über das Beinteil, dass die Außenseite des Latzes auf der vorderen Schrittnaht liegt und die offenen Kanten von Oberteil und Hosenbund deckungsgleich übereinander liegen (rechte Abbildung).
Nähe dann beide Hosenteile rundeherum zusammen. Dabei werden alle drei Stofflagen von Hose, Außen- und Innenteil zusammengefasst.
An der hinteren Kante müssen Gummi und innerer Beleg beim Nähen wieder auf die urprüngliche Länge gedehnt werden.
Bringe nun noch (Druck-)Knöpfe und passende Gegenstücke (Knopflöcher) an der Hose an.
Da die Träger eine großzügige Länge zum Mitwachsen besitzen, werden mehrere Reihen Knöpfe an den Trägern angebracht, um die Trägerlänge stufenweise regulieren zu können.
Oberteil einlagig und eingefasst
Beinabschluss mit Saum und Gummi
als normale Hose ohne Latz