Applizieren - so geht's!


 

Hier findet Ihr eine Anleitung, wie man mit der normalen Nähmaschine und ein paar Hilfsmitteln saubere Applikationen zaubert.

 

Du brauchst:

  • Applikationsvorlage (ausgedruckt oder selbst gezeichnet)
  • Stoffstücke für das Motiv
  • Untergrund, auf den das Motiv aufgebracht werden soll
  • Vliesofix (Hexenspucke) - eine beidseitige Klebefolie zum Aufbügeln
  • Stickvlies oder Küchenpapoer
  • Nähmaschine

 

 

1. Vorlage vorbereiten

Pause die Vorlage auf Vliesofix ab. Gezeichnet wird dabei auf die glatte Seite, die raue Seite liegt unten.

 

Beachte: Gerichtete Motive wie z.B. Buchstaben müssen spiegelverkehrt aufgezeichnet werden!

 

 

Schneide die Form anschließend grob aus und bügle sie auf die linke Seite des Zielstoffes (ca. 5 Sek., kein Dampf). Auch hier liegt die raue Seite des Vliesofix unten.

 

Jetzt kannst Du das Motiv entlang der tatsächlichen Linien sauber ausschneiden.



2. Motiv aufbringen

Zieh die glatte Schutzfolie ab und lege die Applikation auf die Stelle des Stoffes, auf der sie später angebracht sein soll. Mehrteilige Applikationen müssen in einer bestimmten Reihenfolge appliziert werden, die meist auf den Schnittteilen vermerkt ist. Dann bringst Du zuerst das unterste Teil an.

 

Bügle das Applikationsteil ohne Dampf für ca. 10 Sekunden fest.

 


Mit passender Garnfarbe nähst Du es anschließend fest.

Als Stichart besitzen einige Maschinen einen Applikationsstich (siehe Bedienungsanleitung). Aber auch andere Sticchmuster könen zum Applizieren verwendet werden:

Der Geradestich eignet sich bei nicht-ausfransenden Materialien mit glatten Schnittkanten (z.B. Jersey, Sommersweat oder Walk) oder wenn man einen ausgefranselten Rand als Effekt erzielen möchte.

Mit dem Zick-Zack-Stich, der auf eine kurze Stichlänge  und hohe Stichbreite eingestellt wird, verhindert man das Ausfranseln des Randes z.B. bei Webware, aber auch bei Kuschelsweat und einigen Fleecearten.


 

Tipp 1:

Damit der Stoff keine Wellen schlägt oder von der Stichplatte "gefressen" wird, empfehle ich beim Aufnähen der Applikation Stickvlies oder alternativ Küchenrolle unter den Stoff zul legen. Diese(s) kann nach dem Nähen von der Rückseite abgetrennt oder gar in der Maschine ausgewaschen werden.

 

Tipp 2:
Um enge Kurven sauber zu nähen, lohnt es sich, oft anzuhalten. Dann kannst Du nämlich jedes Mal den Stoff bei versenkter Nadel und gehobenem Füßchen drehen. Beim Zick-Zack-Stich immer nur dann den Stoff bewegen, wenn die Nadel außen (in der Außenkurve) versenkt ist! 


 

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Bei mehrteiligen Applikationen wird jedes einzelne Teil erst aufgebügelt und aufgenäht, bevor das nächste an der Reihe ist!

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Sofern Applikationen ein 3D-Element beinhalten, so wird das entsprechende Schnittteil doppelt ausgeschnitten (gespiegelt!), rechts auf rechts zusammengenäht und gewendet. Die Wendeöffung befindet sich dabei in dem Teil, der später unter anderen Teilen der Applikation verschwindet.

Im Beispiel des Orcas wird die Seitenflosse beim Aufnähen des Bruststreifens mitgefasst.
Je nach Stoffart kann es passieren, dass sie dann nach oben absteht. Dem kann man entgegenwirken, indem man die Flosse in die richtige Position faltet und dort mit ein paar Stichen an der Falz feststeppt.