Ein Quietbook für Opa

Dieses Jahr gab es für meinen Schwiegervater ein außergewöhnliches Geschenk, das ihn an Ostern als verspätetes Geburtstagsgeschenk erreichte.

Kennt Ihr diese Stoffbücher, die man kleinen Kindern zum Spielen gibt, worin sie fühlen, drücken, fummeln und entdecken können?

Ja, genau! So eines hat auch mein Schwieger- vater von uns bekommen. Natürlich hatte es damit etwas Besonderes auf sich und es war weit mehr als nur ein "Kinderspielzeug"!

Zum Hintergrund ist zu sagen, dass mein Schwiegervater und Minis Opa an einer fort- geschrittenen Demenz erkrankt ist und ihm das Erinnern und Behalten vermeintlich alltäglicher Dinge große Probleme bereitet.

So vergisst er auch, dass er eine kleine Enkeltochter hat, die über 600km von ihm entfernt wohnt und ihn daher nur selten im Jahr besuchen kommen kann.

Damit er aber doch ein wenig gemeinsame Zeit mit seiner Enkelin verbringen kann, habe ich ihm das besagte Buch genäht, in dem man auf jeder Seite eine kleine Tätigkeit zusammen mit Mini ausführen kann. So gibt es nicht nur Bilder der Kleinen zu betrachten, sondern auch kleine und große Geschicklichkeitsaufgaben zu erledigen und viele verschiedene Farben und Materialien zu entdecken und befühlen.

Im Folgenden werde ich Euch das Buch einmal genauer vorstellen. Die Einzelbilder können per Mausklick einfach vergrößert werden. Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen sind dabei Fotos und Namen unkenntlich gemacht.

Das Cover:
Auf dem Cover des Buches befindet sich ein lustiges Bild der kleinen Madame. Außerdem steht dort "meine Enkelin" und ihr Name geschrieben, sodass Opa sich einfach erinnern kann, um wen es sich im Quietbook handelt.


Im Bad:

Oh je, das ist ja eine ordentliche Überschwemmung! Schnell die nass gewordenen Socken auf die Wäscheleine gehängt!

Wie jeden Morgen muss Mini nach dem Waschen erstmal angezogen werden. Dazu steht im Badezimmer ein Wäschekorb mit einer großen Auswahl an Kleidungsstücken bereit, die der Kleinen per Klettverschluss an- und wieder ausgezogen und dabei lustig kombiniert werden können.

Der Duschvorhang kann zur Seite geschoben werden und auf dem Badewannenrand sitzt eine kleine gelbe Quietsche-Ente.


Im Auto:

Ist das passende Outfit ausgewählt, geht es auch schon ab ins Auto. Nachdem Mini im Kindersitz platzgenommen hat und der Sicherheitsgurt fest verschlossen ist, fährt der Wagen (an der Schnur) einmal durch die halbe Republik. Dorthin, wo Opa wohnt!


Auf dem Feld:

Angekommen im Alten Land (Region bei Hamburg), geht es auch schon an die Arbeit! Erdbeeren, Äpfel und Karotten wollen geerntet und im Korb verstaut werden.


Am Nachmittag:
Auf dem Nachhauseweg haben Opa und Mini noch ein paar schöne Blumen gepfückt. Oma stellt sie in eine hübsche Vase auf den Tisch. Die allerschönste Blume aber, die schenkt Mini ihrer Mama, die (nebenbei bemerkt) gerade Minis kleinen Bruder erwartet.

Und mit diesem Bild, das Anlass gibt, auch über den zweiten Enkel zu sprechen, endet die Geschichte von Mini für ihren Opa.

 

Natürlich könnte man noch zahlreiche weitere Aktivitäten in ein Quietbook aufnehmen (Schuhe binden, Mahlzeiten einnehmen, spielen, lesen, malen...), doch kann Opa auch bereits mit diesen Seiten ein wenig näher dran sein an seiner kleinen Enkelin.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Marion (Montag, 28 März 2016 21:08)

    Na bum! Da hast du dir aber eine Menge Arbeit angetan!!!! Aber das Buch ist wirklich, wirklich toll geworden!!!! Bewundernswert!

  • #2

    Beate Efpunkt (Montag, 28 März 2016 22:34)

    Was für eine Wahnsinnsidee und so genial umgesetzt. Riesendickes Kompliment dafür.